Jugendliche und junge Erwachsene engagieren sich in Rumänien
Bereits zum vierten Mal fand vom 11. bis 18. Juni 2022 ein Work-Camp des Evang. Jugendwerks Bezirk Schwäbisch Hall in Kooperation mit dem Verein MUT – Mitmachen und Teilen e.V. in Rumänien statt
Müde, aber glücklich stiegen die Teilnehmenden und Mitarbeitenden des Work-Camps aus den Kleinbussen am Brenzhaus in Schwäbisch Hall. Hinter ihnen lag eine Woche voller neuer Erfahrungen, handwerklichen Herausforderungen und vielfältigen Eindrücken. Gemeinsam mit dem Verein MUT – Mitmachen und Teilen e.V. hatte das Ev. Jugendwerk Schwäbisch Hall zum Work-Camp nach Rumänien eingeladen. Ziel der Fahrt war es, zum einen das Land und die Kultur kennen zu lernen, zum anderen eine Roma-Familie auch ganz praktisch durch ein Bauprojekt zu unterstützen.
Seit 2017 besteht die Kooperation zwischen dem Jugendwerk und MUT. Vier Work- Camps konnten in dieser Zeit durchgeführt werden. Pausiert werden musste in den letzten zwei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie. Umso schöner war es für die Verantwortlichen, dass das Work-Camp in diesem Jahr wieder stattfinden konnte, wieder unter der bewährten Organisation und Leitung von Robert Hoppe (MUT) und dem Team von ejw und MUT.
Knapp 20 Personen auf den Weg nach Bulgarus, einem Banater Dorf in Rumänien, wo MUT sich seit über 26 Jahren im „Casa de Copii“ (Haus für Kinder) um Kinder kümmert. Das Casa war auch das Ziel der Fahrt, weil die Teilnehmer/innen während der Woche dort mitgelebt haben. Dort wurde die Gruppe herzlich empfangen und während der Freizeit sehr gut mit allerlei (rumänischen) Köstlichkeiten versorgt.
Da der erste Tag in Rumänien ein Sonntag war, wurde nicht gearbeitet, sondern erste Eindrücke von Land und Leuten gesammelt. Dazu gehörten der Besuch eines Marktes, die Besichtigung der Basilika Maria Radna in Lipova und ein Ausflug auf die Burgruine Falkenstein am Rande der Karpaten. Außerdem machte die Gruppe Halt in Pesac. Dort besuchte die Gruppe verschiedene Roma Familien, die in ärmlichsten Verhältnissen leben und täglich ums Überleben kämpfen müssen. Gerade diese Begegnungen waren für alle sehr eindrücklich, da sie in starkem Kontrast zu den Wohn- und Lebensverhältnissen wie wir sie kennen, stehen.
Montags ging es dann nach einer Morgenandacht das erste Mal auf die Baustelle im Dorf. Für die Woche war ein kleiner Anbau für ein bisher nicht existierendes Badezimmer einer Romafamilie geplant. Unter der fachkundigen Anleitung der Mitarbeitenden wurde gemauert, gesägt, verputzt und das Dach aufgesetzt und gedeckt. Außerdem wurden Wasserleitungen gelegt und der Anbau elektrisch angeschlossen. Jeder und jede konnte sich einbringen, egal welche handwerklichen Vorkenntnisse vorhanden waren.
War das geplante Tagespensum auf der Baustelle erledigt, warteten noch verschiedene Highlights auf die Teilnehmenden, u.a. ein Ausflug nach Timisoara oder die Einladung beim Ortsvorsteher von Bulgarus zum Essen am letzten Abend.
Insgesamt waren die Tage des Work-Camps gefüllt mit vielen tollen und eindrücklichen Erlebnissen, aber auch dem einen oder anderen nachdenklichen Gedanken.